Moritz Liebold
Texter bei unwashed
Ist The Ultimate Sales Letter von Dan Kennedy gut?
Zuletzt aktualisiert: 16.04.2024
Copywriter Dan Kennedy nimmt bis zu 2 Millionen US-Dollar pro Auftrag – plus Tantiemen.
Kannst du das bald auch, wenn du sein Buch „The Ultimate Sales Letter“ liest?
Vermutlich nicht.
Aber: Ein bisschen mehr wird deine Arbeit schon wert sein. Dafür sorgen hunderte Tipps für erfolgreiches Werbetexten. Die gelten übrigens nicht nur für Verkaufsbriefe, sondern auch für Webtexte, Videoskripte und Co.
Für wen sich der Kauf lohnt – und was genau du lernen wirst – erfährst du hier.
Vor dem Review …
… sei kurz erwähnt, dass das Buch aus dem Jahr 1990 stammt. Zwar enthält es in der „4th Edition“ auch ein Kapitel zum Online-Marketing – wirklich tief geht das aber nicht.
Muss es auch nicht.
Denn fast alles, was damals funktionierte, wirkt (in abgewandelter Form!) noch im heutigen Marketing. Schließlich ist die Psychologie des Menschen dieselbe.
Und genau darum geht es Dan Kennedy: Neugierde zu schaffen, Angst zu überwinden, Vertrauen aufzubauen, Verlangen zu kreieren. Kurz: mit Emotionen zu verkaufen.
Schafft er das? Ja. Mit System.
Die 29 Schritte zum „Ultimate Sales Letter“
Dan Kennedy schreibt den Ratgeber vor allem für Menschen, die einen „Sales Letter“ erstellen möchten. Eng gesehen fallen darunter Verkaufsbriefe, ob auf Papier oder per Mail.
Doch die meisten Elemente lassen sich problemlos auf andere Formen des Copywritings übertragen, von der Landing Page bis zum Videoskript.
Dafür gibt es Anleitungen, Checklisten und Fragebögen vor. Befolgst du die, bist du einem umsatzstarken Verkaufstext schon sehr nahe.
Dazu gehören:
- Die 29 Schritte zum perfekten Werbebrief.
- 10 Fragen, um deine Zielgruppe besser kennenzulernen
- 35 Punkte, die dein Sales Letter beinhalten muss.
Jeder dieser Unterpunkte wird einfach erklärt und mit Beispielen belegt.
3 ungewöhnliche Tipps von Dan Kennedy
Einer der Teilschritte auf dem Weg zum perfekten Verkaufstext heißt Damaging Admission Copy: Du schreibst über die Schwächen deines Angebots. Das macht alle weiteren Aussagen glaubwürdiger.
Hast du ein Angebot, das deinen Kund*innen Umsatz macht? Dann kannst du das Konzept „Geld verkaufen“ anwenden. Hier zeigst du ihnen in einem Rechenbeispiel, wie sich die Investition konkret auszahlt.
Zu guter Letzt eine Idee für Broschüren: Beende eine Seite niemals mit einem kompletten Satz, sondern im besten Fall mitten im Wort. Das bringt Leser*innen dazu, umzublättern – eine Seite näher an den Verkauf.
Was heute nicht mehr funktioniert
Wie bei allen Büchern der Copywriting-Legenden: ein Wort der Warnung. Erstens macht sich Dan Kennedy nicht viel aus ethischem Marketing: Verkauf ist Verkauf, Geld ist Geld. Zweitens sind Verbraucher*innen heute skeptischer – plumpe Hau-drauf-Ads funktionieren da nicht mehr. Stattdessen solltest du einfühlsam und vorsichtig vorgehen.
Für wen eignet sich die Lektüre?
Ich glaube, dass sich „The Ultimate Sales Letter“ vor allem für drei Zielgruppen lohnt:
- Erstens: Texter*innen, die noch ganz am Anfang stehen und direkt Verkaufsbriefe oder -mails schreiben möchten.
- Zweitens: Profis, die gerne auch in anderen Bereichen des Copywritings unterwegs sind. Sie können die Tipps, die ja eigentlich für den „Sales Letter“ gedacht sind, auf Landing Pages, Skripte und Co. beziehen.
- Drittens: Selbstständige oder Unternehmer*innen, die ihr Marketing in die eigene Hand nehmen. Dan Kennedy zeigt dutzende Beispiele von kleinen Firmen, denen mit der richtigen Anleitung ein großer Coup gelang.
Wo bekommt man das Buch?
Mehr als diese kleine Zusammenfassung gibt es natürlich auf Amazon, auch als Hörbuch oder PDF. Bonuspunkte gibt’s, wenn du es gebraucht kaufst.