Moritz Liebold
Texter bei unwashed
Preise für Website-Texte: Wie viel solltest du zahlen?
Zuletzt aktualisiert: 16.04.2024
Wenn du zum ersten Mal Website-Texte schreiben lässt, bist du von den Preisen überfordert.
Verständlich.
Schließlich reichen die Kosten für eine Seite von 5 bis 1500 Euro (und darüber hinaus). Für welche Option solltest du dich entscheiden?
Wir zeigen dir, was Texter*innen verlangen – und was du dafür jeweils erwarten kannst.
#Inhalt
Kurz & knapp: Preise für Website-Texte
- Der Berufsverband Text empfiehlt einen Netto-Lohn von 315 Euro pro Normseite (200 Wörter).
- Dazu kommen Recherche, Projektmanagement und Suchmaschinenoptimierung.
- Eine durchschnittliche Landing Page (750 Wörter) kostet demnach etwa 1100 Euro.
- Es gibt deutlich günstigere Anbieter*innen und deutlich teurere Autor*innen.
Beispiele: Was kostet ein Webtext?
Verschiedene Arten von Texten sind unterschiedlich komplex. Dementsprechend unterscheiden sich die Kosten.
Homepage-Text
Stell dir vor, du möchtest die Startseite deines Internetauftritts neu erstellen lassen. Sie besteht aus wenig Text, nur ein paar Teasern – sagen wir: 300 Wörter. Suchmaschinenoptimierung ist dir wichtig. Du möchtest online gefunden werden.
Wie viel kostet das?
Bei unwashed: etwa 480 Euro.
Auf Plattformen: ab 5 Euro.
Komplette Website
Deine Website soll acht Seiten umfassen: Startseite, „Über uns“, vier Produktseiten, FAQ, Kontakt. Manche davon suchmaschinenoptimiert, manche nicht. Insgesamt rund 2400 Wörter.
Bei Freelancer*innen in Facebook-Gruppen: durchschnittlich 360 Euro.
Nach Empfehlungen des Textverbands: rund 3780 Euro.
Wie viel kostet ein Blog-Artikel?
Du möchtest einen Blog-Artikel schreiben lassen. Natürlich suchmaschinenoptimiert. Allerdings lieferst du alle Informationen, sodass die Recherche entfällt. Länge: 1000 Wörter.
Agenturpreis: circa 680 Euro.
Fertig kaufen: etwa 30 Euro.
Du siehst: Die Preise, um Texte schreiben zu lassen, unterscheiden sich stark. Wie findest du heraus, ob sich die Ausgaben lohnen?
Das zeige ich dir in den nächsten Absätzen.
Webseitentext kaufen: Stundenlohn zur Orientierung
Es gibt Empfehlungen, die sich gut zur Orientierung für deine Suche eignen.
Nehmen wir den Stundenlohn als Ausgangspunkt. Er liegt laut Berufsverband Text bei 90 Euro in der Stunde (netto).
Nach dem Deutschen Journalistenverband ergeben sich Kosten von rund 200 Euro pro Normseite (250 Wörter). Oder: einen Wortpreis von 80 Cent.
Je nach Umfang deines Webtexts also etwa 150 bis 600 Euro pro Landing Page.
So kannst du unter anderem herausfinden, wie viele Wörter dein*e Texter*in pro Stunde schreibt.
Nun weichen die tatsächlichen Angebote teilweise dramatisch davon ab.
Im nächsten Abschnitt lernst du, sie einzuschätzen.
Zur Einschätzung: Was gehört zum Texten dazu?
Stell dir vor, du möchtest einen 300-Wörter-Werbetext für deine Homepage in Auftrag geben. Das ist ungefähr eine DIN-A4-Seite.
Vielleicht denkst du dir: Das geht ja schnell. So teuer kann das nicht sein.
Aber: Du zahlst nicht nur für die reine Texterstellung. Stattdessen geht für das Schreiben an sich die wenigste Zeit drauf. Viel mehr Energie stecken die meisten Textschreiber*innen in die Vor- und Nacharbeit.
An einem 300-Wörter-Beitrag feilen Texter*innen gut und gerne vier Stunden – oder länger.
So teilen sie sich auf:
#1 Briefing
Jeder Auftrag beginnt mit persönlichen Gesprächen. Dazu kommt meist ein umfangreicher Fragebogen – unserer hat über 40 Fragen, die ausgewertet müssen.
Allein diese Vorbereitung dauert in der Regel eine Stunde.
#2 Inhaltliche Recherche
Die inhaltliche Recherche ist nach oben offen. Mal reichen zehn Minuten, wenn du alle Infos lieferst und das Thema leicht verdaulich ist – zum Beispiel „die süßesten Hundewelpen“. Spezielle Bereiche – Stichwort IT, Medizin, Recht – erfordern dagegen entweder ausgeprägtes Vorwissen oder stundenlange Einarbeitung. Beides kostet extra.
Tipp: Mit einem ausführlichen Briefing sparst du nicht nur allen Beteiligten Zeit. Du sorgst auch für ein besseres Ergebnis.
#3 SEO-Recherche
Zur Suchmaschinenoptimierung eines Beitrags gehört die Recherche von Keywords. Sie dauert rund 45 Minuten. Vorausgesetzt, es existiert bereits eine Content-Strategie. Ansonsten dauert die Recherche länger – und kostet mehr.
SEO-Beiträge sind natürlich auch etwas teurer als Artikel ohne SEO.
#4 Schreiben
Erst jetzt geht es an die Tastatur. Bei durchschnittlich getexteten 300 Wörtern pro Stunde ergibt sich ein Aufwand von 60 Minuten für das Texten.
#5 Feinschliff
Die erste Version ist noch lange nicht perfekt. Deshalb gehen noch einmal rund 45 Minuten in die Überarbeitung. Sätze vereinfachen, den berühmten „Flow“ einbringen, Rechtschreibung kontrollieren.
Allein dieser Prozess umfasst sieben Schritte.
#6 Revisionen
Dir gefällt etwas am Ergebnis nicht? Dann kommen Überarbeitungen dazu. Der Zeitaufwand ist individuell. Frag also am besten vorher nach, ob und wie viele Korrekturschleifen der Preis enthält.
Normalerweise planen Anbieter*innen rund zwei Revisionen ein – in diesem Fall etwa 30 Minuten.
Dafür zahlst du noch
- Expertise: Die Zeit von Anbieter*innen mit mehrjähriger Erfahrung und tollen Referenzen kostet mehr als die von Anfänger*innen.
- Weiterbildung: Gerade Freiberufler*innen können nur einen Teil ihrer Zeit in Projekte stecken. Der Rest geht unter anderem für Fortbildungen drauf. Diese sind eingepreist.
Tools: Professionelle Texter*innen arbeiten mit zahlreichen Werkzeugen. Die kosten hunderte Euros im Monat. Zehn dieser Tools lernst du hier kennen.
- Frist: Du brauchst den fertigen Text am besten bis gestern? Dann plane einen Aufpreis ein.
Was kannst du von deiner Investition erwarten?
Am Ende des Tages möchtest du natürlich wissen, ob sich die Ausgaben lohnen.
Das kommt darauf an, was deine Ziele sind. Aber es hängt auch von der Qualität der Arbeit ab, die du erhältst.
Die günstigsten Lösungen …
… findest du auf Plattformen wie Fiverr oder content.de. Hier reichen Wortpreise von 1,3 bis 10 Cent oder Stundenlöhne von 10 bis 20 Euro – teilweise unter Mindestlohn.
Dafür bekommst du meist Standard-Texte. Anbieter*innen schreiben hobbymäßig oder nebenberuflich. Sie haben oft noch nicht so viel Erfahrung.
Natürlich gibt es auch hier hervorragende Texter*innen. Du solltest aber in der Regel keine Wunder erwarten.
Ein Beispiel verdeutlicht das: Ein Text von der Länge einer DIN-A4-Seite kostet auf den Plattformen oft nur billige 15 Euro. Orientieren sich die Schreiber*innen an den Honorarempfehlungen des Berufsverbands Text von 90 Euro pro Stunde? Dann lassen sie sich für deinen Text 10 Minuten Zeit. Inklusive Vorbereitung, SEO-Recherche und Feinschliff. Das ist fast unmöglich.
Oder sie rechnen eben mit einem geringeren Stundenlohn. Das hat wahrscheinlich auch Gründe.
Je teurer die Preise für die Texterstellung werden …
… desto mehr Zeit sollten sich die Autor*innen dafür nehmen.
Dabei sind Freiberufler*innen meist etwas günstiger als Agenturen.
Was du erwarten kannst?
Das findest du am besten im persönlichen Gespräch heraus. Diese Fragen kannst du stellen:
- „Wie sieht dein Prozess aus?“
- „Wie viel Zeit nimmst du dir für die einzelnen Teilschritte?“
- „Kannst du mir Referenzen samt gemessenen Erfolgen zeigen?“
- „Wie bildest du dich fort?“
Du hast eine Person gefunden, von der du dir deine Webseiten-Texte erstellen lassen möchtest?
Dann klärt im letzten Schritt die genaue Vergütung.
Wie funktioniert die Vergütung?
Wenn du deinen Text schreiben lassen möchtest, wirst du auf verschiedene Preisangaben stoßen.
Preis pro Wort oder pro Zeichen
Auf Plattformen und bei eher günstigen Anbieter*innen ist der Wortpreis weit verbreitet. Sie geben ihr Honorar dann etwa mit „4 Cent pro Wort“ an. Dementsprechend kostet ein Text mit 300 Wörtern 12 Euro. Ein Zeichenpreis ist eher bei Übersetzungen üblich.
Vorteil: Du kannst ganz einfach berechnen, wie viel dein Text kosten wird. Vorausgesetzt, du weißt, wie viele Wörter du brauchst.
Nachteil: Wer pro Wort berechnet, möchte dir vielleicht besonders lange Artikel verkaufen. Zudem ist fraglich, wie viel Zeit die Autor*innen in deinen Auftrag investieren. Schließlich verdienen sie mehr, je schneller sie schreiben.
Bezahlung nach Stundensatz
Die meisten Agenturen lassen sich für die Texterstellung pro Stunde vergüten. Entweder sagen sie dir im Vorhinein, wie viel Zeit sie etwa benötigen werden. Oder du vertraust ihnen und bist im Nachhinein mit dem Preis einverstanden. Für größere Projekte sind auch Tagessätze üblich.
Vorteil: Die Textschreiber*innen lassen sich die Zeit für guten Content. Außerdem schreiben sie nur so viel, wie nötig ist, statt den Text um des Wortpreises willen aufzublähen.
Nachteil: Du kannst natürlich nicht kontrollieren, wie lange sie wirklich brauchen. Also ist etwas Vertrauen nötig. Lass dir ihr Angebot am besten genau erklären.
Auf Erfolgsbasis
Bei SEO auf Erfolgsbasis zahlst du erst, wenn deine Texte nachweislich Erfolge bringen. Das sind Rankings, Klicks oder Conversions.
Vorteil: Du legst selbst fest, wie viel dir ein „Erfolg“ wert ist. Maximale Kontrolle!
Nachteil: Viele Klicks sind kein Erfolg, wenn sie keinen Umsatz bringen. Außerdem zahlst du laufend, solange das Ergebnis stimmt – das kann teurer als eine einmalige Zahlung pro Landing Page werden.
Fertige Texte kaufen
Die günstigste aller Optionen. Du lässt die SEO-Texte nicht individuell schreiben, sondern greifst auf fertige Artikel zurück. Freie Texter*innen bieten sie auf Marktplätzen wie pagecontent.de oder textscout.de an.
Vorteil: Du kannst sofort starten, statt auf die Texterstellung warten zu müssen. Achte aber darauf, dass es Unique Content ist!
Nachteil: Du hast keinen Einfluss darauf, was geschrieben wird. Auch gilt die Qualität nicht gerade als die beste.
Und jetzt?
Entscheide dich für eine Option, die zu deinem Budget passt. Du kannst damit starten, Texter*innen zu finden, mit denen du gut harmonierst.
Wie viel kosten Website-Texte für dein nachhaltiges Unternehmen? Das verraten wir euch gerne genauer!