Die Mission
Eine plastikfreie Küche.
Die Schweiz ist Europameister – jedenfalls im Pro-Kopf-Verbrauch an Plastik (oceancare). Einen großen Teil davon bildet Einwegmüll. Das möchte das Berner Start-up Togeco ändern.
Sein erstes Produkt, die Wrap-its, räumt die Schublade ordentlich auf: Eine wiederverwendbare und plastikfreie Küchenfolie ersetzt Frischhaltefolie, Alufolie, Backpapier und Co.
Das Ziel
Markenaufbau.
Als junges Unternehmen kann sich Togeco nicht auf die große mediale Präsenz oder den Verkauf im stationären Handel verlassen. Stattdessen setzt es auf einen rein digitalen Launch.
Die ökologisch interessierte Zielgruppe soll über Social Ads und eine Landing Page direkt online bestellen – und Togeco durch eine enge Bindung beim weiteren Aufbau der Marke begleiten.
Die Herausforderung
Unbekanntes Produkt trifft auf skeptische Zielgruppe.
Millionen Haushalte vertrauen auf Frischhaltefolie und Co. Togeco muss gute Gründe liefern, zu wechseln – und das möglichst auf einen Blick und in wenigen Sekunden.
Auch das Kernargument der Nachhaltigkeit steht auf dem Prüfstand: Ist die Folie tatsächlich plastikfrei und der Kontakt mit Lebensmitteln wirklich so sicher wie behauptet?
Das Vorgehen
Wie und was?
- In einem Workshop stellt uns Mitgründer Arshya Shahheydari die Vision, die Zielgruppe und die Eigenschaften des Produkts vor.
- Zuerst machen wir uns an Slogan und Verpackungstext, damit Togeco das Branding finalisieren und seine Pakete drucken kann.
- Im zweiten Schritt entstehen die Webtexte: Startseite, Produktseite und „Über uns“. Togeco setzt das Webdesign intern um.
Die Ergebnisse
Die Zielgruppe ist skeptisch, das Produkt unbekannt. Deshalb positionieren wir Wrap-its als leicht verständliche Problemlöser:
- Einwegmüll? Wrap-its sind wiederverwendbar.
- Plastikflut? Wrap-its sind plastikfrei.
- Gefährliche Alufolie? Wrap-its sind babysicher.
- Volle Schublade? Ein Wrap-it ersetzt alle Folien.
Diese Botschaften ziehen sich durch die gesamte Kommunikation:
Mittlerweile vertrauen über 5000 Schweizer Haushalte auf mehr als 10.000 Wrap-its.Allerdings gilt das nicht für alle Seiten: Einige Landing Pages funktionieren noch nicht so wie erhofft. Entweder, weil die Konkurrenz in diesen Bereichen zu stark ist. Oder, weil der Zielgruppe wichtige Argumente fehlen. Bei 50 neuen Seiten ist das zu verkraften (und zu erwarten). Trotzdem gilt es, die Seiten zu überarbeiten.
Die Erkenntnisse
Klaut euch die Wins, lernt aus den Fails.
#1 „Zu viel“ Zielgruppen-Analyse gibt es nicht
Mitgründer Arshya führte schon vor dem Launch etliche Interviews. Wir ergänzten seine Recherche mit einer Analyse der Suchanfragen. Trotzdem blieben Fragen der Zielgruppe offen: Ist Silikon nachhaltiger als Plastik? Bei Hitze sicherer als Alufolie? Handlicher als Bienenwachs?
Seitdem verfeinert Togeco seine Kommunikation, indem es weitere Informationen von Kund*innen einholt.
#2 Newsletter wirken
Togeco startete am ersten Tag mit einer beeindruckenden Conversion Rate von 25 Prozent in den Launch. Nur dank der wahnsinnig gut getexteten Landing Page? Schön wär’s.
Stattdessen bestellten vor allem Menschen, die Mitgründer Arshya in seinem Newsletter auf den Verkaufsstart vorbereitet hatte. Newsletter wirken.